Jedes Jahr überlegen tausende Schüler, Ausbildung oder Studium? Wo habe ich mehr Chancen, als Bachelor oder Master verdiene ich mehr Geld oder? Ist das heute noch die richtige Denkweise oder hat sich der Markt verändert?
Ausbildung oder Studium?
Viele Eltern raten Ihren Kindern das klassische. Erst machst du die Schule, natürlich Abitur oder FOS und dann studierst du und verdienst viel Geld? Mit diesem Mantra bin ich selbst auch aufgewachsen, mit dem Unterschied, dass meine Eltern immer Unternehmer waren. Aus diesem Grund hatte ich in meinem Kopf jedoch schon von Anfang an eine andere Vorstellung bzw. einen anderen Plan.
Zuerst habe ich die FOS, im Anschluss meine Ausbildung und danach ein Studium abgeschlossen. Aktuell arbeite ich in der familiären Steuerkanzlei, welche ich übernehmen will. Mein Ziel ist Unternehmer bzw. Steuerberater. Aus diesem Grund „musste“ ich studieren. Aber nicht jeder muss bzw. sollte studieren.
Inflation Bildungssystem
Immer häufiger kommt es vor, dass die Masse der Schüler einer Klasse oder die Masse eines Studiengangs den Abschluss mit der 1 vorm Komma machen. Vor Jahren war es noch die Ausnahme. Dieses vor Jahren reicht aber schon an den Anfang der 2000er zurück. Seit diesem Zeitpunkt gab es eine Inflation von „guten Schülern und Studenten“.
Dieser Umstand ermöglicht es, dass wir eine Inflation in unserer „Bildungselite“ haben. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine ganze Klasse, nach der Grundschule zum Teil geschlossen auf das Gymnasium übertritt oder das ebenso viele danach ein Studium anfangen (können).
Job Chancen
Viele Eltern in ihrem „Wahn“ stellen dann fest, hätte ich mein Kind doch was Richtiges lernen lassen, eine Ausbildung zum Beispiel. Das Studium garantiert heute immer weniger eine feste Anstellung und eine bessere Bezahlung. Diese Chancen hat man vielleicht noch bei internationalen Konzernen, aber da ist die Konkurrenz auch eine andere.
Für einige tritt dann nach dem Studium die harte Erkenntnis ein. 20 Jahre Schule und Studium, aber was arbeite ich jetzt die nächsten 40 Jahre? Genauso geht es immer mehr Studenten die „hoch qualifiziert“ sind. Die Konkurrenz, mit der sie sich messen müssen sitzt zum einen im Ausland und zum anderen verlangt diese auch weniger Geld.
Bachelorette / Masterdiva
Jahrelang wurde ihnen gesagt, dass sie etwas Besonderes sind. Doch am Ende stellen sie fest, dass sie nichts Besonderes sind.
Aus diesem Grund fehlen in unserer jetzigen Generation Menschen, die wirklich anpacken können, Ideen haben oder Risiken eingehen. Viele Studenten sind sich zu fein, dass sie wirklich arbeiten. Das bietet aber andere Vorteile.
Ausbildung statt Studium!
Die Ausbildung bietet damit heute einen großen Vorteil und das ist Praxiserfahrung. Vielen Studenten fehlt heute die Praxiserfahrung, das liegt nicht einmal an Schule und Studium, sondern an den Personen. Früher war es völlig normal, dass man neben dem Studium und der Schule gearbeitet hat. Heute kann man das vielen nicht mehr „zumuten“.
Ich selbst habe sowohl neben der Schule und Ausbildung, als auch neben dem Studium gearbeitet. Der Vorteil dieser Tätigkeiten ist zum einen, dass schon viele Branchen abgedeckt habe, aber auch arbeiten kann. Diese Praxiserfahrung aus der Ausbildung hat mich im Studium dann etwas besser gestellt. Ich konnte sofort relativ eigenständig arbeiten, während andere Kollegen im Pflichtpraktikum nur zusehen durften.
Das gleiche erlebe ich auch heute immer wieder. Als ich mein Praktikum in der Realschule gemacht habe, da ging es nicht darum, dass ich einen Mustermandanten bearbeite. Ich wurde in das kalte Wasser geschmissen. Ebenso ging es auch immer mit meinen anderen Tätigkeiten. Das aber lernen Studenten nicht.
Trennen und Vorteile nutzen!
Meines Erachtens muss wieder eine Trennung in diesem Bereich stattfinden. Vor kurzem habe ich selbst einen Handwerker beauftragen müssen und dann ein längeres Gespräch geführt. In der Handwerksbranche fehlen immer mehr Menschen, die handwerklich begabt sind. Früher ging der Realschüler in die Lehre und der Gymnasiast hat studiert.
Heute will jeder studieren, jedoch sollte man sich das nochmals überlegen. Die Gehälter für Lehrlinge sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Aus diesem Grund kann auch ein Lehrling schon mit einem Gehalt von 1.000 € rechnen. Das interessante ist aber auch, dass viele ein Studium nicht benötigen würden. Die meisten Fähigkeiten kann man heute selbst lernen oder in einer guten Ausbildung.
Selbst was machen!
Noch interessanter ist aber, dass ich beim Blick auf meine Mandanten eines feststellen muss. Die wenigsten haben studiert. Viele Unternehmer verdienen in einem Jahr das doppelte bis dreifache von vergleichbaren Angestellten, das aber auch mit einem gewissen Risiko. Dieses Risiko lassen sich diese Unternehmer vergüten.
Der Vorteil ist, dass Du für eine Gründung keinen Abschluss brauchst. Du brauchst auch keine guten Noten in der Schule. Das einzige was Du brauchst, ist ein Internetanschluss. Mit einem Internetanschluss und einem Smartphone kannst Du heute schon mehr verdienen, als ein Master oder Doktor. Das Thema passives Einkommen könnte Dich dann interessieren.
Das Problem erkennen
Man muss das Kind auch beim Namen nennen. Es ist wieder das alte Leid von Angebot und Nachfrage. Niemand braucht einen Bachelor oder Master ohne Berufserfahrung. Viele spinnen dann das Dreieck, ich brauche einen Master für Berufserfahrungen und Berufserfahrung für einen Job. Das ist aber Humbug.
Die meisten Studenten haben nur einfach nicht mehr geleistet, als das Pflichtpraktikum und treten damit nachdem Studium in Konkurrenz mit den ausgebildeten. Es gibt zwar auch hier Ausnahmen, aber diese sind gering. Jeder kann sich nach der Schule entscheiden, was er macht und wie er es macht. Aber man kann es eben auch falsch oder richtig machen.
Viele Kollegen hatten nach der Ausbildung während des Studiums einen Teilzeitjob bei Ihrem alten oder einem neuen Arbeitgeber. Der Vorteil war, dass sie direkt nach dem Studium einen Job hatten oder eben Berufserfahrung. Das können aber auch Studenten ohne Ausbildung mit einer Dualen Ausbildung machen, man muss halt eben auch nebenbei arbeiten und nicht nur feiern.
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Mit kaum einer Ausbildung kann man später ernsthaft Geld verdienen, was ziemlich unfair ist. Während sich die meisten ein lockeres Leben an der Uni machen und mit 30 das erste mal richtig arbeiten, schuften andere bereits mit 20 Jahren rund um die Uhr – und trotzdem werden Studis später das doppelte oder dreifache oft bereits direkt zum Einstieg verdienen. Ist doch klar, dass dementsprechend keiner mehr eine Ausbildung macht. Faulheit wird durch dieses System nun mal belohnt. Eine duale Ausbildung ist also das Beste, best of both worlds – wenn man denn später als Angestellter arbeiten will. Wer Unternehmer werden möchte, kann sich beides sparen.
Das ist eine veraltete Denkweise. Die Einstiegsgehälter im Bereich Ausbildung sind extremst gestiegen. Im Handwerk bekommen Azubis im ersten Lehrjahr teilweise mehr als 1k. Die Ausbildung wird demnächst ein Comeback erleben, da weniger Studenten gebraucht werden und diese auch „überbezahlt“ sind 😉