Bitcoin Blase – Aus Schluss und vorbei, oder?

Wir schreiben den 16.09.2017 und haben eine Bitcoin Blase gerade noch überlebt, oder? Die Blase ist geplatzt. So titeln es zumindest große Medien wie ARD, Spiegel und andere. In Aktien-Gruppen freut man sich, ja jetzt haben wir es ihnen bewiesen. Doch was ist wirklich passiert?

Bitcoin Blase, das war es jetzt!

Fangen wir erst mal von Anfang an. Vorausschickend möchte ich sagen, dass ich sowohl auf Steemit, als auch auf meinem Blog immer darauf hingewiesen habe, dass Bitcoin hoch spekulativ sind. Zudem denke ich auch, dass ein richtiger Crash dafür sorgen könnte, dass sich der Markt bereinigt und damit „erwachsen“ wird. Mit Bereinigung meine ich nicht das Auf und Ab des Bitcoin, sondern das viele Coins, die faktisch wertlos sind, aus dem Markt verschwinden.

Aber was ist die letzten Tage eigentlich wirklich passiert? Ist der Bitcoin auf einmal wertlos?

Was ist ein Bitcoin wert?

Die Frage, nachdem Wert einer Sache kann man relativ leicht beantworten. Dazu muss man sich nur die Frage beantworten „Was ist eigentlich Geld?„. Dazu habe ich einen ausführlichen Beitrag geschrieben. Aber um es kurz zusammenzufassen, sagen wir es mal so, ein Bitcoin ist das Wert, was Du bereit bist dafür zu zahlen.

Klingt komisch? Is aber so.

Werte sind subjektiv. Wir denken in Euro, Dollar und Yen, weil es das Leben einfacher macht. Aber jeder, der einmal auf Ebay-Kleinanzeigen verkauft hat, kennt die Frage, was ist, mir das was ich verkaufe eigentlich wirklich wert? Das alte Samsung habe ich für 500 € gekauft, kauft mir das noch jemand für 150 € ab? Wir messen den Wert anhand eines Bauchgefühls oder vergleichen die Werte von anderen Anbietern, aber am Ende verwenden wir eine Recheneinheit, und zwar den Euro.

Das sind die typischen Fragen nach dem Wert. Ähnlich ist es auch mit einem Glas Wasser oder einer Wurstsemmel. Wenn du satt bist, ist die Wurstsemmel oder das Glas Wasser weniger wert, als wenn Du kurz vor dem Verhungern oder Verdursten bist. Damit ist also der Wert eine subjektive Sache und nicht anhand von wirklichen Kriterien messbar. Du bist also immer im Bereich Angebot und Nachfrage.

Ist das Angebot begrenzt und die Nachfrage hoch, dann steigt der Wert der Gegenleistung (Euro / Dollar / BTC). Sinkt hingegen die Nachfrage, dann sinkt auch der Wert der Gegenleistung (Euro / Dollar / BTC). Damit treffen bei jedem Tausch Angebot und Nachfrage aufeinander. Diese bilden dann den Preis.

Party und der Kater

Jetzt kann man es sich so vorstellen, dass nach den langen und lustigsten Partys der Kater einsetzt. Es soll aber auch die Tage geben, an denen man aufwacht und nicht weiß was los ist, weil man sich an nichts erinnern kann. Also versteckt man sich, weil man sich blamiert hat.

Aber was hat das jetzt mit Bitcoin zu tun? Ganz einfach, seit ca. einer Woche erleben wir einen schleichenden Kater mit Erinnerungslücken. Diese Erinnerungslücken sind aber viel mehr Sprachprobleme. Die chinesische Regierung hat Bitcoin verboten, so die ersten Meldungen (gemeint waren aber ICO). Diese wurden auch nicht verboten, sondern erst einmal pausiert.

In der Folge der Informationsflut nahm das Chaos weiter seinen Lauf, es kamen aus unterschiedlichsten Richtungen unterschiedliche und widersprüchliche Aussagen. Durch die digitale Welt schossen alle möglichen Informationen durch das Internet. Das Problem wurde aber hauptsächlich durch Übersetzungsfehler erzeugt. China wollte nach aktuellem Stand nur einen gesetzlichen Rahmen einführen damit Anleger nicht mehr auf SCAMS hereinfallen. Dieses Ziel im Blick ist auch begrüßenswert. Zu einem amüsanten Teil komme ich am Schluss des Artikels.

Verlustängste

Einen eher noch peinlichen Versuch hat Dimon der CEO von JP Morgan abgeliefert. Er sagte voller Überzeugung Bitcoin sei nichts anderes als Betrug und er würden jeden seiner Angestellten feuern, wenn er mit Kryptowährungen handelt. Das ist eine mutige Aussage. Vor allem, wenn man sich überlegt, dass JP Morgan für seinen CEO schon fast 14 Mrd. an Strafzahlungen hingeblättert hat. Auch die Beteiligung von JP Morgan während der Finanzkrise 2008 sollte man nicht vergessen. Das sollte man langsam wirken lassen.

Dimon und anderen Bankern kann man daher getrost und ohne schlechtes Gewissen unterstellen, dass sie lediglich Verlustängste haben. Es wird vonseiten der Banken an eigenen Projekten geforscht. Das ist auch kein Geheimnis mehr (wird aber oft als Insiderwissen verkauft), die Frage ist jedoch, wird der Markt diese Angebote dann auch annehmen.

Aufgrund der derzeitigen Reaktionen ist eher davon auszugehen, dass sobald die breite Masse schnellen und kostengünstigen Zugang zu Kryptowährungen hat, werden wir ähnlich wie 2008 und 2009 Entlassungen sehen. Dieses Mal wird jedoch unsere Industrie und andere großartige Unternehmen davon nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Das nachfolgende Video sollte sich jeder anschauen, der Ansatzweise rational und nachhaltig die Blockchain aufarbeiten und verstehen will. Wie wird die Blockchain deinen Beruf verändern?

[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=G3psxs3gyf8[/embedyt]

Verstand setzt aus?

Jetzt habe ich in der letzten Zeit mit unterschiedlichen Leuten Unterhaltungen über Bitcoin und Kryptowährungen geführt. Das Fazit ist, es setzt teilweise das Hirn aus, wenn man das so sagen kann.

Unter Investoren wird die Presse nur noch mit „Investment-Porno“ tituliert, wenn es um Aktien oder Immobilien geht, was dem Clickbait geschuldet ist. Sobald aber dieselben Autoren über Bitcoin oder ähnliches schreiben, dann wird diese Bezeichnung nicht verwendet. Diese Kommentare und Artikel werden dann als Bestätigung gefeiert. Das ist auch ein Bias.

Ebenso ist es interessant, wenn bekannte Blogger und auch YouTuber auf einmal die Grundlagen der VWL vergessen. Klar hat Bitcoin keinen inneren Wert, das behauptet auch keiner. Jedoch behaupten diese Personen auf einmal, dass der Dollar und der Euro einen inneren Wert hätten. Man sieht also auf welchem intellektuellen Niveau wir uns befinden. Am Ende wollen alle nur Bestätigung.

Auf beiden Seiten muss etwas Ruhe einkehren und der rationale Verstand wieder einsetzen. Auf der einen Seite kann eine Rallye, wie sie die letzten Monate stattfand nicht ewig ohne Korrektur weiter gehen. Das ist klar und jede Korrektur ist natürlich und sorgt für weiteren Kapitalfluss. Auf der anderen Seite wäre es für viele dumm sich nicht mit Bitcoin und Blockchain zu befassen. Das zeigt alleine das obige Video.

Bitcoin ist eine Blase

Wie ich auch schon in meinem anderen Blog-Artikel geschrieben habe, befindet sich der Bitcoin meiner Meinung nach nicht in einer Blase. Das liegt ganz einfach daran, dass entgegen der herrschenden Meinung der Bitcoin eine Funktion hat. Bei manchen AltCoins bin ich mir da aber nicht ganz so sicher.

Sowohl das zentralbankunabhängige und der freie Kapitalverkehr ist eine Möglichkeit das System zu umgehen und etwas zu verändern. Während ich diesen Artikel schreibe, ist die Marktkapitalisierung vom Tiefpunkt bei ca. 98 Mrd. USD auf wieder 120 Mrd. USD gestiegen. Das sind 20 Mrd. Zufluss in in ca. 7 Stunden gewesen. Heute einen Tag danach liegen wir schon 30 Mrd. über dem Tiefpunkt.

Das ist nur ein Zeichen, dass der Markt nicht so leicht unterzukriegen ist. Des Weiteren werden vermutlich durch das Tief jetzt neue einsteigen, die wissen, dass 5.000 USD möglich sind. Wir bewegen uns in einem Rahmen und dieser liegt zwischen 1.000 USD und 5,7 Mio USD. Ein Wertverfall unter 1.000 USD ist sehr unwahrscheinlich, da zu viele Ideologen im Markt sind. Die Spitze bei 5,7 Mio. USD wäre möglich, wenn der Bitcoin zu 100 % alltagstauglich wird. (Coinmarketcap)

Vergesst nicht die Miner

Jetzt ist es ja so, dass alle immer nur auf den Wert schauen. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass sowohl Miner als auch andere Unternehmen immer mehr mit Bitcoin in Berührung kommen. Hier steckt eine ganze Industrie mit enormen Potenzial dahinter.

Alleine große Unternehmen haben mehrere Millionen investiert und diese wollen Profit sehen. Dieser Profit ist auch weiterhin möglich. Alleine die Vorstellung, dass ich selbst zum Spaß ein paar Grafikkarten minen lasse zeigt mir beide Seiten. Egal ob der BTC bei 1.000 USD oder 10.000 USD steht ich erhalte eine gleichmäßige Anzahl an Coins für die Rechenleistung.

Die Gegenleistung sinkt zwar durch die Difficulty, aber selbst das sind meist nur temporäre Probleme.

Was ist die Strategie

Ich werde demnächst mein Portfolio und meine Strategie bei Bitcoin offen legen. Aber für mich hat sich nichts geändert. Ein Bitcoin ist heute noch genauso viel Wert wie gestern, vorgestern und an dem Tag, an dem ich eingekauft habe. Daher werde ich weiterhin nachkaufen.

Ich werde daher Bitcoin weiterhin als Portfolio-Ergänzung behalten. Neben meinen Aktien, ETF, P2P und Immobilien rundet die Blockchain-Technologie mein Portfolio ab.

Es wird am Ende nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Jetzt sind fast 24 Stunden nach dem „Crash“ und der Markt hat sich erholt und der Aufwärtstrend scheint intakt. Beim Bitcoin sollte man eines immer bedenken, was für Börsianer der Crash ist, ist für Kryptotrader nur eine Bewegung.

Produktempfehlungen, die ich selbst regelmäßig nutze. Mein privates Konto, meine P2P-Empfehlung, mein Tagesgeld und meine Kreditkarte.

Du willst weitere Informationen?

Spardirsteuern.de mein Steuerspar-Blog für JEDEN!

YouTube-Empfehlung:

Steuern mit Kopf

Julian Hosp von TenX

Disclaimer: Der Autor/Sprecher übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Verfasser, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich im weitest zulässigen Rahmen ausgeschlossen. Das Video stellt in keiner Art und Weise eine professionelle Steuerberatung dar und ersetzt diese auch nicht.

**Bei einigen Links im Artikel handelt es sich teilweise um Affiliate-Links, die mir helfen diesen Blog zu finanzieren. Ich gehe damit sehr verantwortungsvoll um und empfehle nur Dienstleistungen und Produkte, die ich selbst nutze und die ich mir selbst empfehlen würde.**