In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten, wie einer drohenden Rezession oder Krise, wird Sparen für viele Menschen zu einer notwendigen Maßnahme. In Deutschland stehen viele Haushalte bereits jetzt unter finanziellen Druck, sei es durch steigende Lebenshaltungskosten, Mieten oder auch die Unsicherheiten auf den Energiemärkten. Ein Bereich, in dem sich jedoch erhebliche Einsparungen realisieren lassen, ist der Wechsel des Energieanbieters. Dieser Schritt mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, doch er kann langfristig dazu beitragen, hunderte Euro pro Jahr zu sparen. In diesem Beitrag erklären wir, wie man durch den regelmäßigen Wechsel des Energieanbieters bares Geld sparen kann und worauf man achten sollte.
Warum der Wechsel des Energieanbieters so wichtig ist
Viele Verbraucher in Deutschland beziehen ihren Strom und Gas immer noch von den Grundversorgern – also jenen Anbietern, die in einer Region automatisch für die Versorgung der Haushalte zuständig sind, wenn kein anderer Anbieter gewählt wurde. Was viele jedoch nicht wissen: Die Tarife dieser Grundversorger gehören häufig zu den teuersten auf dem Markt. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise lohnt es sich, nach günstigeren Alternativen zu suchen.
Ein regelmäßiger Wechsel des Energieanbieters bietet gleich mehrere Vorteile:
- Wechselboni nutzen: Viele Energieanbieter bieten neuen Kunden attraktive Wechselboni an, um sie zu gewinnen. Diese Boni können oft mehrere hundert Euro betragen und machen den Anbieterwechsel besonders lohnenswert.
- Niedrigere Tarife sichern: Durch den Vergleich verschiedener Anbieter können Sie in der Regel günstigere Tarife finden, die Ihnen langfristig eine geringere monatliche Belastung garantieren.
- Konditionen überprüfen: Ein Anbieterwechsel gibt Ihnen die Möglichkeit, regelmäßig die Konditionen Ihres Vertrags zu überprüfen und eventuell auf Tarife mit besseren Bedingungen umzusteigen, wie etwa kürzere Kündigungsfristen oder eine Preisgarantie.
Wie funktioniert der Anbieterwechsel?
Der Wechsel des Energieanbieters ist in der Regel unkompliziert und erfordert keinen technischen Eingriff. Der neue Anbieter kümmert sich in der Regel um die Kündigung des alten Vertrags und sorgt für einen nahtlosen Übergang. Verbraucher müssen lediglich einige wenige Schritte beachten:
- Verbrauchsdaten bereithalten: Bevor Sie mit der Suche nach einem neuen Anbieter beginnen, sollten Sie Ihre jährlichen Strom- und Gasverbräuche kennen. Diese Informationen finden Sie auf Ihrer letzten Abrechnung. Der Verbrauch spielt eine zentrale Rolle bei der Auswahl des passenden Tarifs.
- Anbieter vergleichen: Nutzen Sie Vergleichsportale wie Verivox oder Check24, um verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen. Achten Sie dabei nicht nur auf den monatlichen Preis, sondern auch auf eventuelle Boni, Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen.
- Tarif auswählen und wechseln: Haben Sie einen passenden Tarif gefunden, können Sie diesen direkt online abschließen. Der neue Anbieter übernimmt dann die Kündigung des alten Vertrags und sorgt dafür, dass Ihre Energieversorgung nahtlos weiterläuft.
- Wechsel bestätigen lassen: Nach dem Abschluss des neuen Vertrags erhalten Sie eine Bestätigung und Informationen zum genauen Wechseltermin. In der Regel dauert es nur wenige Wochen, bis der neue Anbieter die Belieferung übernimmt.
Tipps für einen erfolgreichen Anbieterwechsel
Damit der Wechsel des Energieanbieters auch wirklich zu einer Einsparung führt, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:
- Nicht von zu langen Laufzeiten binden lassen: Achten Sie darauf, dass der neue Vertrag keine allzu lange Laufzeit hat. In der Regel sind Verträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten ideal, da Sie so regelmäßig die Möglichkeit haben, auf neue Entwicklungen auf dem Markt zu reagieren.
- Vermeiden Sie Tarife mit Vorauskasse: Einige Anbieter locken mit extrem günstigen Preisen, die jedoch nur bei Vorauskasse gelten. Das bedeutet, dass Sie den gesamten Jahresverbrauch im Voraus bezahlen müssen. Solche Modelle bergen ein erhebliches Risiko, insbesondere wenn der Anbieter insolvent wird.
- Preisgarantie nutzen: Gerade in Zeiten steigender Energiepreise kann es sinnvoll sein, einen Tarif mit einer Preisgarantie zu wählen. Damit sichern Sie sich den aktuellen Preis für eine bestimmte Zeit und sind vor plötzlichen Erhöhungen geschützt.
- Boni richtig nutzen: Wechselboni sind attraktiv, doch achten Sie darauf, dass diese nur dann wirklich vorteilhaft sind, wenn der Grundpreis des Tarifs nicht überdurchschnittlich hoch ist. Zudem sollten Sie sichergehen, dass der Bonus nicht erst nach einer langen Vertragslaufzeit ausgezahlt wird.
Wie oft sollte man den Anbieter wechseln?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, doch in der Regel kann es sich lohnen, einmal pro Jahr den Energieanbieter zu wechseln. Der Grund: Die meisten Wechselboni werden nur an Neukunden vergeben. Sobald Sie also ein Jahr bei einem Anbieter gewesen sind, können Sie durch einen erneuten Wechsel von neuen Boni profitieren.
Wie viel kann man durch den Wechsel sparen?
Die Einsparpotenziale beim Energieanbieterwechsel können erheblich sein. Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland verbraucht etwa 3.500 kWh Strom pro Jahr. Durch einen Anbieterwechsel lassen sich hierbei je nach Wohnort und Verbrauch bis zu 300 Euro jährlich einsparen. Bei Gas kann das Einsparpotenzial sogar noch höher liegen. Hier sind Ersparnisse von bis zu 500 Euro pro Jahr durchaus realistisch.
Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Energiekosten ist jeder Euro, den Sie einsparen können, wertvoll. Durch den regelmäßigen Anbieterwechsel haben Sie die Möglichkeit, Ihre monatlichen Ausgaben deutlich zu senken, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen.
Der Einfluss von nachhaltigen Energien
Neben den finanziellen Vorteilen des Anbieterwechsels gibt es noch einen weiteren Aspekt, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat: die Wahl nachhaltiger Energietarife. Immer mehr Anbieter setzen auf Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie. Diese Tarife sind oftmals nicht teurer als herkömmliche Stromtarife und bieten gleichzeitig den Vorteil, dass sie umweltfreundlicher sind.
Durch den Wechsel zu einem Anbieter, der Ökostrom oder klimaneutrales Gas anbietet, können Sie nicht nur Ihre Haushaltskasse entlasten, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn Sie langfristig planen und sich nicht nur auf kurzfristige Einsparungen fokussieren.
Fazit: Der Anbieterwechsel als Teil einer umfassenden Sparstrategie
Der regelmäßige Wechsel des Energieanbieters sollte ein zentraler Bestandteil Ihrer Sparstrategie sein, insbesondere in Zeiten einer wirtschaftlichen Krise oder Rezession. Die Einsparpotenziale sind groß, und durch die Nutzung von Wechselboni und günstigeren Tarifen können Sie Ihre monatlichen Ausgaben spürbar senken.
Neben den finanziellen Vorteilen bietet der Anbieterwechsel auch die Chance, auf nachhaltigere Energiequellen umzusteigen und so einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wer den Anbieterwechsel regelmäßig durchführt, bleibt flexibel und kann auf Preisschwankungen am Markt reagieren.
In einer Zeit, in der das Sparen immer wichtiger wird, sollten Sie keine Gelegenheit auslassen, Ihre Ausgaben zu optimieren. Der Wechsel des Energieanbieters ist eine einfache und effektive Möglichkeit, dies zu tun – und erfordert nur wenig Aufwand.