Es sind Zitate wie die „Blockchain macht alles Platt!“ oder „Durch die Blockchain werden Aktien wertlos!“. Diese und andere Aussagen findet man überall im Internet und in diversen Foren. Also welchen Zusammenhang haben Kryptowährungen und der Aktienmarkt? Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, was an dran ist!
Kryptowährungen und der Aktienmarkt!
Wer langfristig am Markt ist, der weiß, dass es Indikatoren gibt. Genauso weiß jeder, dass Psychologie eine wichtige Rolle spielt. Auch jedem bekannt ist, dass die EZB, die FED und andere Unmengen von FIAT produzieren und in den Markt pumpt. Damit schwemmen sie Geld in diverse Märkte. Doch welche Märkte eigentlich?
Markt ist Handel!
Viele im Bereich Kryptowährungen denken, dass sie in einer kleinen Filterblase leben und dementsprechend nicht von der Außenwelt betroffen sind. In meinem Artikel über den Crash habe ich schon geschrieben, dass es so lange es Menschen gibt, auch Handel geben wird.
Es wird immer gehandelt, sei es mit Immobilien, Gold, Euro, Bitcoin oder anderem. Dieser Markt wird auch immer beeinflusst von externen Faktoren. Das sind die Teilnehmer am Markt. Es kommen immer neue Teilnehmer hinzu oder es verlassen Teilnehmer den Markt.
In den letzten Wochen und Monate sind einige große Mandanten meines Arbeitgebers aus dem Markt raus. Diese waren bereits seit 2012, 2013 oder 2014 im Markt. Jeder hatte mindestens 500 BTC auf der Wallet. Diese Exits beeinflussen den Preis, aber zeigen auch, dass der Markt in ständiger Bewegung ist.
Es sind zwar nicht in dieser Menge, aber trotzdem immer neue Teilnehmer hinzugekommen. Diese liegen zwar nur im Bereich 10 oder 20 BTC, aber du musst wissen, der Markt ist immer in Bewegung.
Die Zeitachse des Scheiterns!
Ich habe schon öfter in Diskussionen hingewiesen, dass es eine Risikoreihenfolge gibt. Seit 2007 wurden monatlich Milliarden in den bzw. die Märkte gepumpt. Anfangs diente dies der Stabilisierung. Die Folge war jedoch, dass die Märkte stiegen, und zwar nicht nur der Aktienmarkt.
Grundlage für diesen Artikel war eine Aussage in einem Sozialen Netzwerk:
„Darf ich kurz daran erinnern, dass Bitcoin als Zahlungsmittel abseits von Bankstern und ihren glücksspielähnlichen Finanzprodukten erfunden wurde? Meinetwegen können Aktienbörsen explodieren oder platzen, solange ich meine Bitcoin zum Tausch gegen Waren und Dienstleistungen habe.“
Diese Aussage klingt für den Laien sehr einleuchtend und auch verständlich, schließlich sind die Banken die bösen. Jedoch sprechen einige Fakten gegen die „Wunschvorstellung.“ Jedoch kann man mit Bitcoin wahrscheinlich nichts mehr kaufen, wenn der Aktienmarkt platzt oder crasht.
Die Flutung der Märkte!
Viele haben nur den Eindruck, dass die Aktien- und Immobilienmärkte gestiegen sind und das dies auch nur die einzigen Folgen sind. Jedoch gibt es zuerst eine andere Reihenfolge.
Am Anfang sind die Guthabenzinsen gefallen. Die Folge war, dass Anleger nach neuen Möglichkeiten suchen, damit die Rendite weiter erhalten bleibt. Der Weg führte also in Aktien und Immobilien. Die steigende Nachfrage sorgte dafür, dass die Preise gestiegen sind. Die Preissteigerungen der letzten Jahre waren damit fast zweistellig pro Jahr.
Wir haben also an erster Stelle die Aktien, Anleihen und Immobilien. Also die klassischen Anlagegüter. Die Folge war, dass die Renditen auch in diesen Märkten gefallen und die Preise dafür gestiegen sind. Also mussten Alternativen her. Die Alternativen waren dann P2P-Kredite, Oldtimer, Whisky und Kunst. Wer diese Märkte verfolgt, der hat auch hier neue Rekorde feiern können.
Jedoch stieg mit jeder Stufe das Risiko. Im Jahr 2017, also zehn Jahre nach dem Beginn der Flut, steigen Kryptowährungen enorm an. Kryptowährungen markieren also derzeit das höchste Risiko aller Märkte.
Wenn der Finanzmarkt kracht!
Ein sehr unwahrscheinliches Szenario ist ein totaler Crash, wie in manche prophezeien. Es wird turbulent, aber es wird erträglich. Jedoch vergessen viele Laien und dazu gehören nun mal derzeit die Spekulanten im Bereich Kryptowährungen, dass Kryptowährungen nur ein kleiner Fleck ist.
Der Dow Jones beläuft sich auf etwas mehr als 6.000 Mrd. und Kryptowährungen (alle 1.500) schaffen derzeit ca. 240 Mrd. Wir sprechen aber hier nur vom Dow Jones. Das ist einer von vielen Märkten in der Welt. Der DAX hat noch einmal 1.000 Mrd. Andere chinesisch, russische und andere Märkte kommen auf dieselben Volumen.
Kryptowährungen sind damit unbedeutend und sind die ersten Opfer eines Crashs.
Nach der Flut kommt die Ebbe!
Jeder, der schon einmal am Strand war, der kennt das Bild. Die Flut bzw. die Welle kommt. Das Wasser wird an den Strand gedrückt und es kommt weiter in das Land hinein, als bisher. Diese Welle ist damit mit der Steigerung des Risikos vergleichbar.
Ansonsten vorsichtige Anleger sind in risikoreiche Investments abgedriftet, um noch Renditen zu erwirtschaften. Die Frage ist aber, was passiert, wenn die Flutung der Märkte endet? Die Folge ist eine Rolle rückwärts.
Wie auch bei der Welle zieht sich das Wasser dann wieder in das Meer zurück und gibt große Landstriche frei. Das ist übertragbar auf Kryptowährungen, bzw. auf die Märkte allgemeine. Sobald also die Renditen fallen, dann werden sich Anleger zuerst aus Kryptowährungen zurückziehen. Dann folgen die Alternativen Investments und zu Schluss folgen Aktien, Immobilien und Anleihen.
Das Ende ist, das Anleger wieder mehr Bargeld horten werden und dann auf Kaufgelegenheiten warten. Die Dividendenrenditen bei Aktien werden steigen, der Faktor bei Immobilien wird sinken und Anleihen werden auch wieder Zinsen abwerfen.
Sag niemals nie!
Viele Investoren, Berater, Makler und andere behaupten das dies nicht der Fall sei. Jedoch werden einige Punkte gerne verschwiegen. Das liegt daran, dass man sonst die Anleger verunsichern würde.
Der erste Grund ist, dass die Zinsen schon seit ein paar Monaten wieder steigen. Die zehnjährige Finanzierung ist seit einem Jahr um 0,5 % gestiegen. Das heißt, dass die Finanzierung um 0,5 % teurer geworden ist, als noch vor einem Jahr. Das ist der erste Schritt, damit irgendwann auch wieder die Guthabenzinsen steigen werden.
Viele erwidern, dass das politisch nicht durchsetzbar ist (Schulden der Länder), aber hierzu später mehr. Durch das Steigen der Sollzinsen werden also schon einmal weniger Menschen Immobilien erwerben und die Preise werden fallen. Dies wird auch die Phase sein, in denen einige Finanzierungen platzen werden oder aufgrund der Anschlussfinanzierung unrentabel wird. Hierfür gibt es viele kleine Szenarien, aber die Zinsen steigen bereits und die Märkte fallen bereits.
Um zurückzukommen auf das politische. Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht mehr darauf Vertrauen können, dass die EU stabil bleiben wird. Vor 5 Jahren, hätte ich noch gesagt, dass sich das nicht ändern wird, da der Wille da ist. Jedoch ist in den letzten Jahren in der EU zu viel schiefgelaufen und der politische Ton hat sich geändert.
Unabhängig davon vergessen viele eine wichtige Sache. Der Markt ist weder demokratisch, monarchistisch oder Mitglied einer Partei. Der Markt entwickelt sich immer unabhängig von politischem Willen. Das musste die EU schon im Laufe der Finanzkrise feststellen. Ebenso wird es auch in den nächsten Monaten weitergehen. Kryptowährungen und der Aktienmarkt haben mehr Schnittpunkte, als du denkst!
Das Vertrauen sinkt und der Risikoaufschlag (Zins) steigt damit wieder. Das sind die Gesetze des Marktes. Ein Politiker kann ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen und beschließen, dass er das überlebt. Es ist eine Möglichkeit, aber die physikalischen und volkswirtschaftlichen Gesetze kann eben auch ein Politiker nicht außer Kraft setzen.
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