Rentenlücke was ist das und wie schützt man sich?

Das Wort Rentenlücke ist nicht nur ein Unwort, sondern zum einen schon eine Marketingstrategie und teilweise eine Propaganda der Industrie, zum anderen aber auch Realität. Um das System der Rentenlücke zu verstehen, muss man sich aber mit dem Thema Rente genauer befassen.

Rentenlücke, was ist das?

Während es heute den Eindruck macht, als wäre die Rentenlücke etwas Neues und ein Problem des 21. Jahrhunderts, wird man aber schnell feststellen, diese Rentenlücke gab es schon immer. Die Rentenlücke ist lediglich die Differenz zwischen dem letzten monatlichen Einkommen und der ab diesem Zeitpunkt zustehenden Rentenzahlung. In die Berechnung der Rentenlücke fließen ein paar Faktoren ein.

Wer seine Rentenlücke berechnen will, der kann das hier erledigen. Aber dazu ein Beispiel. Sagen wir ein Single (Otto der Normalverbraucher) mit 3.000 € Brutto nach Steuerklasse 1 und geboren am 01.01.1990 will wissen, wie hoch die Rentenlücke ist. Mit dem Rechner auf der Seite ergibt sich, dass eine Lücke von ca. 600 € entsteht.

Probleme bei der Berechnung

Jetzt möchte man meinen, dass diese Lücke leicht geschlossen werden kann. Doch so einfach geht das nicht. Man möchte meinen, dass mit diesen 600 € pro Monat dann alles getan ist. Jedoch lässt die Berechnung eine Sache außer Acht.

Wir leben in einer Welt voll Wachstum. Das hat zur Folge, dass man auch dieses Wachstum beachten muss. Das Wachstum hat einen negativen Effekt, und zwar die Inflation. Inflation bedeutet vereinfacht gesagt, dass das Geld das Du heute nutzt, in einem Jahr weniger Wert ist. Jetzt ist es so, dass diese Inflation mal 1 %, aber auch mal 10 % betragen kann. Damit kann es sein, dass Dein Ziel mal etwas weiter weg ist, aber auch mal etwas näher rückt.

Bei einem Zeitraum von über 40 Jahren ist die Prognose daher schon sehr schwierig. Das langfristige Ziel der großen Notenbanken sind 2 % pro Jahr. Langfristig wird dieses Ziel auch erreicht, aber nicht ohne Abweichungen auf diesem Weg zu deiner Rente.

Wo liegt das Problem?

Das Problem der Rentenlücke liegt keines Wegs darin, dass nur die Inflation gegen einen arbeitet. Ein weit größeres Problem ist, dass es immer weniger Menschen geben wird die so genannte Einzahler sind. Seit Jahren ist das Problem bekannt, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. Wir sind damit eine alternde Gesellschaft.

Jedoch ist unser aktuelles Rentensystem eine umlagebasiertes System. Das heißt, dass die Rentenbeiträge, die jemand heute einzahlt, sofort wieder verwendet werden. Diese werden nicht wie bei den Norwegern angelegt und dann bei Bedarf ausgeschüttet. (Anm.: Der norwegische Staatsfonds ist mittlerweile der größte der Welt)

Dieses System baut aber darauf, das langfristig mehr eingezahlt wird, als herausgenommen wird. Jetzt ist es bei den Renten aber auch so, dass diese Mittel, je nachdem wem man glaubt, auch heute schon nicht mehr reichen sollen. Das Rentensystem ist damit langfristig zum Scheitern verurteilt. Nicht umsonst, warben damals große Politiker für die Rieser-Rente.

Muss man sich sorgen?

Ich finde diese Frage nach Sorgen und die große Panik, welche nur die Boni der Vertreter hebt immer interessant. Meines Erachtens gibt es diese Rentenlücke nur auf dem Papier. Betrachten wir es mal so, jemand, der unserem Otto dem Normalverbraucher entspricht, hat schon heute diese Rentenlücke. Vor allem dann, wenn er jetzt in Rente gegangen ist. Die Frage dahinter ist, wie hätte sich Otto schützen können und welche Möglichkeiten hat Opa Otto heute um diese Lücke abzumildern?

Schadensbegrenzung

Ich fange mal mit einem heiklen Thema an. Pfandflaschen sammeln, beim Discounter einräumen oder sich an die Kasse setzen. Dieses Bild der arbeitenden Rentner wird immer stark negativ dargestellt. Jedoch muss man auch hier sagen, jeder, der vorgesorgt hätte, müsste das nicht. Jemand der, das nicht hat, steht vor einem Problem. Jetzt stellt sich die Frage, derjenige, der nie nebenbei vorgesorgt hat, wieso sollte dieser dann im Alter einen Vorteil haben?

Ich weiß, dass diese Thematik einigen aufstoßen wird. Jedoch ist jedes Individuum ab einem bestimmten Alter so reif, dass er ein sparsames Leben beginnen kann oder einfach nur ein Sparbuch anlegen kann. Das mag vielen nicht gefallen, aber das ist nun mal so.

Zurück aber zum Thema arbeiten. Nur weil man 65 oder 67 ist, heißt das nicht, dass man nicht mehr arbeiten kann. Zwischen arbeiten können und arbeiten wollen, sollte man klar trennen. Nur um einige Beispiele zu nennen. Große Konzerne bemühen sich heute schon, dass Fachkräfte auch in der Rente noch als Berater in Kommissionen mitarbeiten. Ich kenne selbst vier Menschen, die in Rente sind und bei Ihrem ehemaligen Arbeitgeber noch als Berater tätig sind. Das Problem ist, dass diese jedoch meist nicht darauf angewiesen sind.

Anders sieht es bei den schlechter Verdienenden aus. Diese haben nicht so häufig die Möglichkeit in eine Beraterposition zu kommen. Jedoch haben diese die Möglichkeit andere Tätigkeiten auszuüben. Ich möchte diese Thematik Schadensbegrenzung aber mit einem Rechenbeispiel abschließen. Jemand, der in Rente ist, kann so viel zusätzlich verdienen, wie er will. Das mit dem Abschlag ist nur vor dem Erreichen der Altersgrenze ein Problem.

Das heißt, jeder Rentner kann daher unbegrenzt nebenbei verdienen. Gehen wir davon aus, dass ein Rentner genügend Zeit hat, dann hat er den Vorteil, er ist flexibel. Sollte ein Rentner nebenbei arbeiten und das mit sagen wir Teilzeit 16 Stunden pro Woche bei 9 € dann sind das zusätzlich 576 €. Er könnte damit die Rentenlücke fast schließen. Eines sollte man immer bedenken, nur weil man alt ist, heißt das nicht, dass man am Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht wird. Vielen Rentnern würde es vermutlich besser gehen, wenn sie eine Tätigkeit ausführen, die sie fordert.

Vorsorge

An meine jungen Kollegen kann ich nur das alte Thema weitergeben. Sorgt vor, dann helft Ihr Euch selbst. Ich selbst habe neben den Aktien und ETF weitere Vorsorgeelemente in meiner Absicherung. Ich habe auch eine Versicherung, obwohl ich Versicherungen kritisch gegenüber stehe.

Eine breite Brust kann einen schützen und vor allem sorgt sie dafür, dass man nicht sofort umfällt. Eine breite Diversifikation über unterschiedliche Märkte, Branchen und Produkte sorgt für Stabilität. Um dieses Thema geht es auch auf diesem Blog und bei allen seriösen Blogs und YouTubern.

Aber jetzt mal ehrlich?

Es ist ganz klar, dass es einige Menschen gibt, die heute nicht gut da stehen. Diese Menschen haben ihre Vorsorge vernachlässigt. Sie haben heute Sorgen und haben nicht „Vor den Sorgen“ gehandelt. Für diese Menschen gibt es aber auch heute viele Möglichkeiten.

Das erste ist natürlich, dass man sich seiner Situation bewusst sein muss. Man sollte nicht auf das Geschrei der Medien hören. Die Frage ist, hat man wirklich diesen finanziellen Engpass? Es gibt schließlich genügend Menschen, die würden mit weniger auskommen. Alleine dieser Artikel macht es deutlich, dass ein Großteil der Bevölkerung mit seinem Vermögen fast 2 Jahre auskommen kann.

Meines Erachtens gibt es Fälle, welche von der Rentenlücke betroffen sein werden und sind. Jedoch denke ich, dass das Thema Rentenlücke stark übertrieben wird. Die Rentenlücke beträgt meist 40 % des aktuellen Einkommens. Damit müsste man theoretisch die 40 % auffüllen. Die meisten sind jedoch heute nicht einmal auf eine Rente angewiesen, weil der freie Markt ihnen alle Möglichkeiten gibt und gegeben hat. (Quelle)

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Quelle

3 Meinungen zu “Rentenlücke was ist das und wie schützt man sich?

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