Sofort GmbH oder UG gründen? – Steuern mit Kopf

Auf Steuern mit Kopf erklärt Steuerberater Roland Elias das Steuerrecht in Deutschland für jeden und ganz einfach. Solltest du sofort eine GmbH oder UG gründen, oder zunächst Einzelunternehmer bleiben? Das erfährst du in diesem Artikel.

Steuern mit Kopf – Neues Video!

Jede Woche gibt es mindestens zweimal ein Video von Steuern mit Kopf. Immer Mittwochs und Sonntags um 18 Uhr gibt es ein neues spannendes Video zum Thema Steuern, Steuertipps und Steuernews.

Sofort GmbH oder UG gründen?

Sollte man gleich eine GmbH oder UG gründen, oder erst mal als Einzelunternehmer starten? Das erfährst du in diesem Video.

Auszug aus dem Video:

Die Frage, ob man sofort eine GmbH oder UG gründen sollte, kommt immer wieder auf. Die Vorteile der GmbH oder UG sind weitreichend. Zum einen die Haftungsbeschränkung auf das Stammkapital, d. h. du haftest nicht mit deinem Privatvermögen. Zum anderen ist der Steuersatz in der KSt (Körperschaftsteuer) und GewSt (Gewerbesteuer) inkl. Solidaritätszuschlag fix auf 30 %. Das ist natürlich abhängig von der jeweiligen Gemeinde, in der du wohnst.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Nachteile, z. B. Gründungskosten von bis zu 2.000 € sowie weitere laufende Kosten von 1.000 bis 2.000 € pro Jahr, wenn du viele Dinge nicht selbst erledigen kannst.

Du solltest es aber nicht von diesen Punkten abhängig machen, ob sich das Ganze lohnt oder nicht, denn es handelt sich hierbei um eine sehr individuelle Entscheidung.

Für wen lohnt sich eine GmbH oder UG? Es lohnt sich vor allem dann, wenn hohe Haftungsproblematiken vorhanden sind. Es kann sich also sogar für Blogger oder YouTuber lohnen, eine GmbH zu gründen, denn die Abmahnfälle in Deutschland nehmen immer mehr zu. Es gibt viele Abmahnvereine, die nur Geld scheffeln wollen. Wenn du im Rahmen der Blogger- oder Influencer-Szene unterwegs bist, kann es sinnvoll sein, eine GmbH oder UG zu gründen, denn dann ist die Haftungsproblematik ausgeschlossen. Solltest du bei einer UG ein Stammkapital von 1.000 € haben, haftest du nur damit und nicht mit beispielsweise deinem privaten Haus, Bargeldbeständen oder Depot. Einiges davon habe ich auch in meinem Buch „Steuern für Influencer – die Steuererklärung tinderleicht meistern“ beschrieben.

Kommen wir zur steuerlichen Problematik. Viele denken sofort an die UG und sagen: O ja, ich muss Steuern sparen! Es rentiert sich jedoch nur dann, wenn der persönliche Steuersatz oberhalb der 30 % liegt, denn dann kannst du innerhalb der GmbH oder UG Steuern sparen. Hast du hingegen einen niedrigen Steuersatz oder ein Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags 9.168 bzw. 9.408 €, würde sich das Ganze steuerlich nicht rentieren. Außer du bist in einer Industrie unterwegs, in der die Abmahnthematiken sehr hoch sind. Das kann z.B. auch im Produktsegment sein, wie bei T-Shirts o.ä., wo sehr hohes Haftungsrisiko besteht.

Ein mittlerweile häufiges Feld ist im Bereich Amazon FBA, wenn bestimmte Produkte Allergien auslösen oder zum Beispiel auch andere Schäden verursachen. Diese Thematik solltest du bei der Gründung deines Unternehmens nicht vergessen. Deshalb kann sich eine GmbH und UG auch bei einem Steuersatz von unter 30 % lohnen.

Dies sind nur zwei Punkte, die relevant werden können. Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Gründe, wann sich GmbH und UG lohnen können und wann nicht. Eine Auflistung der Vor- und Nachteile einer GmbH oder UG findest du in den beiden Videos, die ich dir hier oben verlinke. Einmal die Vorteile und einmal die Nachteile. Anhand dieser Videos kannst du für dich entscheiden, ob es sich für dich lohnt oder nicht. Grundsätzlich ist die Frage ob Kapitalgesellschaft oder Einzelunternehmen eine sehr individuelle Entscheidung, die auch vom Produkt abhängt. Meine persönliche Meinung ist immer, wer langfristig Geld verdienen will, der kommt um die GmbH nicht herum. Dort hat man als Unternehmer immer noch die besten Karten.

Mehr zum Autor Steuerberater Roland Elias aus Regensburg. Er ist Inhaber einer mittelständischen Kanzlei im Herzen der Oberpfalz. Von dort aus berät er Mandanten im ganzen Bundesgebiet und auch weltweit.

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Bildquelle: Pixabay