Steuerberater werden – Welche Voraussetzungen gibt es? – Steuern mit Kopf

Auf Steuern mit Kopf erklärt Steuerberater Roland Elias das Steuerrecht in Deutschland für jeden und ganz einfach. Zur Frage, wie man Steuerberater wird, starte ich hiermit eine persönliche Reihe über meine Erfahrungen und Meinungen. Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um Steuerberater werden zu können, erfährst du im heutigen Artikel.

Steuern mit Kopf – Neues Video!

Jede Woche gibt es mindestens zweimal ein Video von Steuern mit Kopf. Immer Mittwochs und Sonntags um 18 Uhr gibt es ein neues spannendes Video zum Thema Steuern, Steuertipps und Steuernews.

Steuerberater werden – Welche Voraussetzungen gibt es?

Das erste Video zur Reihe „Steuerberater werden“.

Auszug aus dem Video:

Das wird eine komplette Reihe, in der es nur um das Thema Steuerberater geht, weil ich alles umfangreich aus meiner persönlichen Sicht behandeln werde. Es kann natürlich sein, dass sich zum jetzigen Stand etwas geändert hat und andere Personen abweichende Ansichten darüber haben. Ich werde nicht zu fachlich werden, sondern es soll eine persönliche Reihe werden über die Frage, wie man Steuerberater wird.

Voraussetzungen

Es kann sich nicht jeder Steuerberater nennen. Um ein solcher werden zu können, musst du primär zwei Voraussetzungen erfüllen: Einmal das Bestehen des schriftlichen Teils und einmal des mündlichen, um die Steuerberaterprüfung abzuschließen. Diese Prüfung kannst du dreimal machen, also zweimal wiederholen. Aber darf diese Steuerberaterprüfung eigentlich jeder ablegen? Nein. Es gibt Voraussetzungen für die Zulassung zur schriftlichen Prüfung. Die Prüfung erfolgt durch deine zuständige Steuerberaterkammer. Es gibt unterschiedliche Kammerbezirke, ich bin z. B. bei der Kammer Nürnberg. Dort stellst du einen Antrag, musst eine Prüfungsgebühr zahlen, damit die Kammer den Antrag prüft und dann bekommst du Bescheid, ob du zur Prüfung zugelassen bist oder nicht und/oder ob du noch warten musst, weil es hier bestimmte Fristen einzuhalten gibt.  

Welche Wege gibt es?

Praktiker

Es gibt heutzutage mehrere Möglichkeiten Steuerberater zu werden. Klassisch ist es über die Laufbahn als Steuerfachangestellter. Mit zehn Jahren Berufserfahrung im Bereich der Bundes- und Landessteuern kannst du die Zulassung zur Steuerberaterprüfung bekommen. Als Steuerfachwirt benötigst du sieben Jahre, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden. Damit verkürzt du die notwendige Berufserfahrung um drei Jahre.

Akademiker

Die Alternative ist, über den Bachelor zum Steuerberater zu werden, d. h. nicht über den Praxisweg, sondern übers Studium. Wenn du das Studium abgeschlossen hast, z. B. klassisch als Bachelor BWL, kannst du dich im Anschluss drei Jahre später zur Steuerberaterprüfung anmelden und wirst auch zugelassen, wenn du die Voraussetzungen erfüllst, dass du in den letzten drei Jahren im Bereich der Bundes- und Landessteuern gearbeitet hast.

Du kannst auch noch den Master obendrauf setzen, das bedeutet nochmal eineinhalb oder zwei Jahre mehr und dann brauchst du nach dem Bestehen der Masterprüfung nur noch zwei Jahre die Tätigkeit auf Ebene der Bundes- und Landessteuer nachzuweisen, um die Steuerberaterprüfung in Angriff nehmen zu können.

Ich selbst habe eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten gemacht, danach habe ich BWL mit Schwerpunkt Steuern und Wirtschaftsprüfung abgeschlossen und erst dann habe ich die Steuerberaterprüfung gemacht. Ich kann also nur berichten, was ich in der Praxis mitbekommen habe und auch anhand von Freunden und Bekannten sehe ich, dass dies der klassische Weg zu sein scheint, eben entweder über Steuerfachangestellter und Steuerfachwirt oder Bachelor und Master.

Was ist der bessere Weg?

Meine persönliche Meinung ist, dass der theoretische Weg der bessere Weg ist. Du bist durch das Studium aufs Lernen getrimmt. Das heißt, du kannst dir sehr viele Informationen in kurzer Zeit merken.

Der praktische Weg ist für die spätere Tätigkeit besser, aber für die Prüfung hinderlich. Das liegt daran, dass du im Grunde „praxisverseucht“ bist. In der Praxis löst man manche Dinge anders, als es der Theoretiker macht.

Anträge und Voraussetzungen für die Prüfung

Wichtig ist, dass du eine kaufmännische Grundbildung hast und dich fristgerecht anmeldest. Das ist meistens der 30.04., um im selben Jahr die Prüfung zu schreiben. Der Antrag auf Zulassung zur Steuerberaterprüfung muss bis dahin bei der zuständigen Steuerberaterkammer eingegangen sein. Wenn du also die Steuerberaterprüfung im Oktober 2020 angehen willst, musst du dich noch im April 2020 anmelden und die Antragsprüfungsgebühr bis zum 31.07. überweisen.

Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Steuerberaterprüfung zusammengefasst. Du musst…

  • eine bestimmte Zeit Berufserfahrung auf Ebene der Bundes- und Landessteuern haben, diese müssen am ersten Tag der Prüfung erfüllt sein.
  • den Antrag ausfüllen.
  • und deine Stundenzettel nachweisen und dir vom Arbeitgeber bestätigen lassen.
  • die Gebühr für die Antragsprüfung in Höhe von 200 € überweisen.
  • die Prüfungsgebühr in Höhe von 1.000 € überweisen.

Ein Muster zum Zulassungsantrag findet ihr hier.

Mehr zum Autor Steuerberater Roland Elias aus Regensburg. Er ist Inhaber einer mittelständischen Kanzlei im Herzen der Oberpfalz. Von dort aus berät er Mandanten im ganzen Bundesgebiet und auch weltweit.

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Bildquelle: Pixabay