Was ist P2P? (P2P-Überblick für Anfänger)

Jeder spricht über P2P-Kredite und über die Top-Renditen die Sie damit erzielen können. Doch was ist ein P2P-Kredit und wie funktioniert das System der Private-to-Private-Kredite. Hier ein kleines FAQ zu P2P-Krediten.

Was ist P2P?

Es ist im Grunde ganz einfach. P2P heißt nichts anderes als Private-to-Private. Auf Deutsch übersetzt heißt das einfach „von Privat an Privat“. Bei P2P-Krediten leiht also eine Privatperson einer anderen Privatperson Geld. Das ist das Grundkonzept. Möglich wird das dadurch, dass viele Privatpersonen einem Kreditnehmer das Geld als Gruppe zur Verfügung stellen.

Es gibt aber auch noch P2B-Anbieter (Private-to-Business). Hier werden Unternehmensprojekte durch eine Vielzahl von Kleinanlegern finanziert (über Funding Circle). Im Bereich der P2P-Kredite gibt es im Grunde drei große Bereiche des Crowdfinance:

  • Crowdlending (Vergabe von Kleinstkrediten Auxmoney, Bondora, Mintos, usw.)
  • Crowdinvesting (Investition in Start-ups über Seedmatch, Compasito)
  • Crowdfunding (Investition in bestimmte Projekte über Startnext)

In all diesen Bereichen kommen viele Kleinstanleger mit Beträgen ab 5 € zusammen und investieren oder unterstützen große Projekte. Das ganze funktioniert dann über bestimmte Plattformen.

Wie funktioniert P2P?

Die Funktionsweise von Private-to-Private ist genauso einfach wie das System. Auf einer Plattform treffen sich Kreditnehmer und Kreditgeber. Der Kreditgeber (Investor) hat das Geld, dass er verzinst anlegen will. Der Kreditnehmer benötigt das Geld für ein Projekt. Also tritt hier die Plattform als Vermittler auf und bringt Kreditnehmer und Kreditgeber zusammen. In diesen Fällen sind es jedoch viele kleine Anleger, welche sich mit Beträgen ab 5 € einem Projekt beteiligen. Bei manchen erfolgt diese Investition manuell bei anderen funktioniert das ganze automatisiert (Portfolio Manager).

Warum investiert man in P2P?

Die Gründe eines jeden Anlegers sind unterschiedlich. Das kann zum einen die Rendite sein und zum anderen interessante Projekte. Auf manchen Plattformen werden zum Beispiel ausschließlich ökologisch nachhaltige Projekte angeboten. Es gibt auch Plattformen die nur Immobiliengeschäfte abwickeln. Die Gründe sind zahlreich, aber der Gedanke ist nicht neu. Früher haben diese Aufgabe Banken übernommen.

Bankengeschäft vs. P2P

Das System ist nicht neu. Vor einigen Jahren war es noch die Hauptaufgabe von Banken das Geld, dass Sie erhalten Kreditnehmern zur Verfügung zu stellen. Banken habe sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr aus dem Geschäft der „Kleinstkredite“ zurückgezogen. Dieses Vakuum wurde durch P2P-Anbieter geschlossen. Sie sehen also, dass das System der P2P-Kredite nicht neu ist. Früher mussten Sie sich nur nicht aktiv darum kümmern, sondern das hat Ihre Bank gemacht.

Welche Rendite ist bei P2P möglich?

Die Renditechancen sind von Totalverlust bis 30 % möglich („auch darüber“). Ich selbst habe bei Private-to-Private-Krediten eine Rendite von ca. 15 %. Im Durchschnitt pendelt sich die Rendite bei 12 % ein. Es gibt aber auch Ausnahmen die eine Rendite von über 25 % erreichen.

Worauf bei P2P achten?

Auch, wenn Banken ähnliche Modelle seit mehr als hundert Jahren verwenden, sollten Sie die Risiken nicht außer Acht lassen. Die Renditen sind sehr hoch, dadurch auch das Risiko. Bei P2P-Krediten gibt es das Markt-, Länder-, System-, Plattform- und Kreditnehmerrisiko. Diese Risiken können Sie alle minimieren, sofern Sie streuen. Das einzige Risiko, das Sie nicht minimieren können ist, wenn der Staat die Investition in P2P verbietet.

Was ist ein Darlehensanbahner?

Bei einigen Plattformen gibt es auch die „Darlehensanbahner“. Diese Anbahner finanzieren die Kredite vor und stellen diese dann zur Verfügung. Der Vorteil ist, dass hierdurch schon in vollständig finanzierte Kreditprojekte investiert werden kann. Das beschleunigt das Verfahren erheblich. Bei Auxmoney wird hingegen immer erst geprüft, ob genügend Interessenten vorhanden sind. Mit einem Darlehensanbahner fällt das weg.

Was ist Buyback?

Das Buyback ist eine Art Versicherung bei P2P-Krediten. Je nach Plattform gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Buyback bedeutet, dass die Gesellschaft, die den Kredit vermittelt hat, diesen zurück kauft. Die Gesellschaft übernimmt dann die Eintreibung und die Abwicklung. Buyback ist damit so etwas wie eine Versicherung gegen Kreditausfälle. Wann der Buyback greift, ist unterschiedlich, bei Mintos und TWINO greift der Buyback nach 60 Tagen Verzug.

Muss ich die Kredite selbst auswählen?

Ja und nein. Es gibt Anbieter, welche einen Portfolio-Manager verwenden. Bei manchen ist der Manager ausgeprägter, bei manchen nicht. Das ist von Plattform zu Plattform unterschiedlich. Einen Überblick über die bekannten Portfolio-Manager erhalten Sie hier. Bei der manuellen Auswahl sollten Sie sich aber eingehend mit den Krediten befassen. Des Weiteren ist ein manuell diversifiziertes Portfolio sehr zeitintensiv.

Was ist der Zweitmarkt?

Manche Anbieter haben auf ihrer Plattform einen Zweitmarkt. Auf diesem Zweitmarkt können Sie Kredite kaufen und verkaufen. Es gibt einige Nutzer, welche damit Renditen bis zu 50 % erzielen. Auf dem Zweitmarkt können Sie bei manchen Anbietern gute Schnäppchen machen. Das liegt daran, dass auch Kredite auf dem Zweitmarkt angeboten werden, wenn kurzfristig Liquidität benötigt wird. Den Zweitmarkt könnte man auch als Börse bezeichnen.

Sind die Erträge von P2P-Zinsen steuerpflichtig?

Ja das sind sie. Einen Überblick über das Thema Steuern erhalten Sie hier.

Welche P2P-Anbieter nutze ich?

Ich nutze:

  • Auxmoney (XIRR: 10,77 % 2016: 12,20 %)
  • Bondora (XIRR: 19,61 % 2016: 13,00 %)
  • Finbee (XIRR: 25,00 % 2016: 15,00 %)
  • Mintos (XIRR: 13,15 % 2016: 9,00 %)
  • TWINO (XIRR: 10,57 % 2016: 9,00 %)
  • Viventor (XIRR: 12,15 % 2016: 10,08 %)

Es gibt neben diesen Anbietern noch weitere. Diese Liste stellt lediglich die Anbieter dar, über welche ich meine Geschäfte abwickle.

Hinweis:

Diese FAQ dient lediglich zur Aufklärung über das Thema Crowdlending. Das Angebot auf dieser Seite stellt keine Anlageempfehlung bzw. Aufforderung zur Anlage dar. Mit der Anlage in Private-to-Private-Kredite ist ein Risiko verbunden. Informieren Sie sich ausführlich über die Anlageform und investieren Sie nur Geld, dass Sie langfristig nicht brauchen.

Produktempfehlungen, die ich selbst regelmäßig nutze. Mein privates Konto, meine P2P-Empfehlung, mein Tagesgeld und meine Kreditkarte.

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  4. Clever Finanzieren sagt:

    Wow, toller Artikel. Da mich die Aktienmärkte derzeit nicht so locken, suche ich ein bisschen nach Alternativen und habe gerade diesen Artikel gefunden.

    Insbesondere der Zweitmarkt scheint eine interessante Sache zu sein, der mal ein wenig Aufmerksamkeit erfordert 😉

    Also schon einmal vielen Dank von meiner Seite

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