Bitcoin Crash, der Denkfehler! – Warum es unwahrscheinlich ist!

Ich habe ja schon öfter über Crashs gesprochen (hier, hier, hier). Viele verwechseln oft Crash mit Korrektur oder denken ein Flash Crash dauert Tage, was aber falsch ist. Es gibt aber einen Grund, warum ein Bitcoin Crash nicht bzw. auch nur beschränkt möglich ist. Zumindest so wie ihn große Medienhäuser anpreisen.

Bitcoin Crash, der Denkfehler!

Ich möchte zu aller erst natürlich wie immer darauf hinweisen, dass Bitcoin und Kryptowährungen hoch riskant und volatil sind. Alleine aus den Charts der letzten Jahre ist erkennbar, dass eine Korrektur pro Tag von 50 % natürlich ist. Diese nimmt jedoch mit steigender Marktkapitalisierung ab. Jedoch spricht ein offensichtlicher Punkt gegen einen Crash.

Definition

Was ist eigentlich ein Crash? Ein Bitcoin Crash wäre ein Ereignis, dass den Wert abrupt reduziert. Nach diesem Crash würde der Kurs dann mittelfristig eine Erholungsphase benötigen (länger als ein paar Tage). Bisher war alles was passiert ist nur eine Korrektur. Ein Crash hingegen ginge weiter, und zwar viel tiefer. Man spricht hier auch vom maximalen Pessimismus, das wäre dann der Fall, wenn eine Mehrheit nicht an eine Erholung glaubt.

Ein Crash würde dann entstehen, wenn eine große Anzahl oder ein großer Investor schnell große Mengen an Bitcoin verkaufen würde.

Der Systemfehler

Jedoch beginnt hier das Problem bzw. der Grund, der gegen einen Crash spricht. Ich habe vor kurzem ein Gespräch mit einer Person gehabt, die mehr als 10 Millionen in Kryptowährungen hält. Es ging dabei um die steuerliche Thematik.

Das Problem, welches diese Person hatte, sie konnte diese Menge nicht verkaufen. Wenn man sich mit dem System Angebot und Nachfrage befasst, dann kann ein Bitcoin Millionär oder Milliardär nur langsam verkaufen. Schließlich muss es auf der anderen Seite einen Käufer geben.

Wenn es diesen Käufer nicht gibt, dann würde eine große Menge an BTC im Umlauf den Kurs zum Einknicken bringen. Dadurch würde der Großinvestor aber auch verlieren. Schließlich würde er ja seine 10 Millionen realisieren wollen und nicht am Ende nur 1 Millionen.

Der Grund

Der Grund für diesen Umstand ist zum einen, dass die meisten Börsen Tages- oder Monatslimits haben. Diese Person hat mir in diesem Fall vorgerechnet, dass sie bis zum vollständigen Verkauf mehr als 365 Tage benötigen würde. Das aber auch nur unter der Bedingung, dass der Kurs nicht weiter steigt.

Die Limits bei den Börsen sind schließlich in USD bzw. in Euro gegeben. Das hat zur Folge, je höher der Wert des Bitcoin steigt, umso länger dauert es, bis große Investoren (mehr als 1.000 BTC) vollständig aussteigen können. Ein Ausstiegsszenario oder ein Bitcoin Crash-Szenario ist damit dank KYC und Tradinglimits nicht möglich.

Als Beispiel, bei einem Aktiencrash können alle instant mit Abschlägen in Euro tauschen. Limits gibt es hier bei den Brokern nur wenige. Das bedeutet die Illiquidität des Bitcoin-Marktes zeichnet sich hier als Pluspunkt aus.

Verwerfungen

Was jedoch rasant ansteigen kann, das sind Verwerfungen unter den Coins. Man hat ja gesehen, dass es hier zwischen den Währungen wie BTC und BCH zu eine Art Krieg gibt. In diesem Bereich können große Investoren schnell und einfach umschichten und naive Anleger in die Falle tappen lassen.

Diese Verwerfungen wirken sich dann aber nur auf den BTC / Coin Kurs aus und das Dollar bzw. Euro zu Kryptowährungsverhältnis bleibt gleich. Ein Trade innerhalb des Marktes führt noch nicht zu einem Abfluss von Kapital aus dem Markt.

Der nächste Vorteil ist, dass viele Coins nur in ETH oder BTC gehandelt werden. Vor allem im Altcoin-Markt führt eine Flucht aus Altcoins zum Anstieg von ETH und BTC. Dieser Umstand erhöht dann wieder den Preis des BTC oder ETH und deren Wechselkursverhältnis zum Euro, wobei die anderen Altcoins an Wert verlieren. Dann wäre man aber wieder in der Falle, da das Limit wirkt.

Als Beispiel, im Juni 2017 gab es viele große ICO unter anderem auch TenX. Der ETH Wert ist in diesem Zeitraum stark gestiegen, da ETH die Durchlauf-Währung war.

CME startet den Handel

Dr. Julian Hosp hat es in einem Video schon erklärt, durch die Freigabe an der CME führt das zu einem Zufluss an Liquidität. Dadurch wird der Markt zwar liquider, aber die Frage ist, ob dann Großinvestoren der ersten Stunde davon profitieren. Wir sprechen bei diesen Investoren eben nicht von ein paar BTC.

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Quelle

9 Meinungen zu “Bitcoin Crash, der Denkfehler! – Warum es unwahrscheinlich ist!

  1. hardengarry sagt:

    Hallo Roland,

    grundsätzlich hast du Recht, dass die Illiquidität des Marktes hier ein Vorteil sein kann.

    Bendenke aber auch, dass bestimmte Vorgänge die Nachfrage komplett einbrechen lassen und der Großinvestor mit seinen ursprünglichen Millionenwerten in Bitcoin plötzlich nur noch zu einem niedrigen Kurs verkaufen kann. Dann nützt es auch nichts wenn die Limits nicht ausreichend hoch sind. Angebot und Nachfrage sind bei den Kryptowährungen ja bekanntlich die einzigen Stellschrauben, die den Kurs bestimmen. Sonst greift niemand regulierend ein.

    Welche Gründe es geben kann, warum die Nachfrage – und damit der Kurs – plötzlich einbricht, habe ich in folgendem Artikel mal versucht, kurz zu beschreiben:

    https://alternativen-zu-tagesgeld.com/2017/12/07/was-koennte-den-bitcoin-einbrechen-lassen/

    Vielleich fällt dir ja auch noch ein weiterer Grund ein, den ich vergessen haben 😉

    Schöne Grüße
    Harry

  2. Roland sagt:

    Hi Harry,
    ja mir fallen einige weitere ein 😉 kommt bald ein Artikel dazu 😀

    Naja, das Problem ist, dass die Big Player im Markt lieber nicht verkaufen, als zu einem schlechten Preis. Dadurch wird ein massenweiser Firesale verhindert. Zudem die Nachfrage noch nicht mal annähernd anläuft. Mit der CME kommen erst einmal neugierige in den Markt, aber der ETF ist wohl auch nur noch eine Frage der Zeit. Derzeit ist ein Crash technisch nicht möglich. Sieht man ja heute, so viel halten die Exchanges nicht aus.

    Grüße Roland

  3. Kriss sagt:

    Du hast Recht was die Limits der Exchanges angeht, aber dies betrifft ja nur den Fall, wenn ich mir eine Fiat-Währung von der Exchange auf mein eigenes Konto überweisen lasse. Wenn ich also Kapital bei der Exchange abziehe.

    Aber es gibt m.W. keine Limitierung wenn ich trade. Weder von Crypto zu Crypto, noch von Fiat zu Crypto oder umgekehrt. Letztendlich gibt es auf den Exchanges Crypto- und Fiat-Konten. Die werden gleich behandelt.

  4. Roland sagt:

    Richtig Kriss, nur willst Du diese Mengen Fiat / Bitcoin auf einer Exchange halten? Ich erinnere an Mt. Gox. Du musst also langsam verkaufen, damit Du deine Menge an Coins losbekommst. Zudem das FIAT auf den Exchanges ist schön, nur bringt es Dir nichts, dann kann man gleich in Bitcoin bleiben 😉

  5. hardengarry sagt:

    Okay, das mit dem massenweisen Panikverkäufen sehe ich ein. Das ist durch die Limitierung abgesichert. Was passiert allerdings, wenn auf der Nachfrageseite irgendwas passiert?
    Momentan ist es ja so, dass viele den Bitcoin (oder jede beliebige andere Kryptowährung) kaufen wollen. Mit dem CME wird das nur noch mehr. Nur wenige verkaufen, weil sie auf steigende Preise spekulieren. Es ist also ein klassischer Käufermarkt. Doch was ist, wenn durch irgendeinen Grund (z. B. einen aus meinem Artikel) sich das Verhältnis dreht? Die Nachfrage wird weniger und die Preise beginnen zu fallen. Hier hast du plötzlich ein Problem mit der Limitierung. Du willst schnell verkaufen, kannst aber nicht und die Nachfrage wird immer weniger, was rapide fallende Kurse nach sich zieht. Plötzlich gibt es zwar noch Nachfrage und Kaufangebote für Bitcoins, aber nur noch für – sagen wir mal im Extremfall – 1.000 EUR.
    Die Limitierung schafft hier das Problem, dass du nicht schnell reagieren kannst. Die Kursausschläge von Gestern und Heute zeigen das! Gestern waren wir bei über 16.000 USD und heute nur noch knapp über 14.000 USD.
    Aus technischer Sicht gebe ich dir Recht. Keine Panikverkäufe und dadurch kein Kurssturz.
    Aber aus Anleger- bzw. Nachfragesicht (Marktbetrachtung) ist sehr wohl ein Kurssturz bis nahe an einen Totalverlust möglich.

    Ich bin schon gespannt, was du noch für Gründe findest. 😉

  6. Roland sagt:

    Die Aussage stimmt so nicht. „Nur wenige verkaufen“, denn jedes mal, wenn jemand kauft, muss jemand anderes verkaufen 😉

    Ich habe sehr viel von denen der ersten Jahre erfahren. Diese Leute sind teilweise sehr krasse Ideologen. Diese verkaufen lieber garnicht, als zu einem schlechten Preis. Zudem die großen profitieren ja nur, wenn der Preis weiter steigt. Also werden am Ende weniger verkaufen 😉

    Kursturz stimme ich Dir zu, aber kein Totalverlust. Dazu gibt es zu viele politische Gründe 😀

  7. Pingback: Meine Erfahrung mit Genesis Mining! Fünf Monate! | Finanzgeflüster

  8. hardengarry sagt:

    Hallo Roland,

    seit seinem Hoch bei 20.000 USD Anfang des Jahres hat der Bitcoin jetzt wieder massiv an Wert verloren. Verantworlich dafür sind vor Allem die Beschränkungen, die im asiatischen Raum aufgebaut wurden.
    Es ist zwar kein „Flash-Crash“, wie du es in deinem Artikel beschreibst, aber hier zu sagen, dass es kein Crash ist, ist meiner Meinung nach auch falsch.
    Glaubst du, dass politisches Eingreifen den Kurs des Bitcoin nicht gefährdet oder hast du eine ganz andere Meinung? Wie siehts aus?

    Es mehren sich auch vermehrt die Rufe von alteingesessenen Investoren (z. B. Buffett), die vor Investitionen in den Bitcoin warnen. Andere behaupten, die Technik sei überholt und der Bitcoin wird bald in sich zusammen fallen. Was ist deine Prognoses dazu?

    Schöne Grüße
    Harry

  9. Roland sagt:

    Hallo Garry,

    ja das stimmt bedingt. Man muss aber auch sagen, dass Buffet strikt gegen Internet-Aktien war. Er selbst hat das auch einmal zugegeben, dass es teilweise ein Fehler war. Jedoch gilt auch hier, jeder soll das machen, was er am besten kann.

    Zu dem Thema Crash, ja schon, aber auch nein 😀 schau dir mal das ein Jahres-Chart an. Auch, wenn ich kein Charttechniker bin, jeder der in 2017 eingestiegen ist, hat eine Rendite gemacht, außer er ist bei 20k eingestiegen. Im Grunde kann man noch nicht von einem Crash sprechen. Vor allem finde ich diese Aussage auch falsch, da man sagen muss, selbst 30 bis 50 % Schwankungen sind normal.

    Die meisten mit denen ich spreche, sagen, dass wir auch noch die 5k sehen werden. Aber selbst dann hätte die, die im April, Mai oder Juli investiert haben noch ihren Einsatz verdoppelt. Selbst eine Investition im November ist noch kein Verlust 😉

    Man muss es in der Relation sehen. Ich denke, dass wir eine starke Korrektur sehen werden, meines Erachtens kann man erst dann von einem Crash sprechen, wenn 90 % der Shitcoins vom Markt verschwinden. Denn ein Crash ist immer eine Marktbereinigung, diese hat bisher noch nicht stattgefunden, der Markt wächst weiter. Im Vergleich, der Gesamtmarkt hat sich seit Mai versechsfacht 😉

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